Über 100 Skyranger für die Luftverteidigung der Bundeswehr

Im großen Beschaffungspaket, das die Regierung Merz zum Ausbau der Bundeswehr plant, befinden sich auch weit über 100 Luftverteidigungssysteme Skyranger, berichtete heute die Nachrichtenagentur Reuters. Ebenfalls unter Vertrag gehen sollen demnach weitere IRIS-T SLM, 3.500 CAVS von Patria, bis zu 3.000 Boxer und 20 Eurofighter.

Der Skyranger 30 auf Boxer beim erfolgreichen Demonstrationsschießen im September 2024.
Der Skyranger 30 auf Boxer beim erfolgreichen Demonstrationsschießen im September 2024.
Foto: Defence Network/Dorothee Frank

Es gab in den vergangenen Wochen immer mehr Hinweise auf die bevorstehenden Großbestellungen durch die Bundeswehr. Bis zu 1.000 Kampfpanzer und 2.500 Boxer lauteten die ersten Hinweise, später sprach der CEO von Rheinmetall von aktiven Verhandlungen über bis zu 7.000 Fahrzeuge.

Nun beruft sich Reuters auf Informationen durch „zwei Quellen, die mit den Plänen vertraut sind“. Der Kauf von 20 zusätzlichen Eurofightern war bereits im vergangenen Jahr angekündigt worden, die Bedingungen sind allerdings nach Informationen des Defence Network weiterhin noch nicht endverhandelt und könnten sich bis Ende des Jahres hinziehen.

Mehr Skyranger und IRIS-T SL für die Luftverteidigung

Reuters berichtet zudem: „Das Verteidigungsministerium treibt auch Pläne zum Kauf weiterer IRIS-T-Luftverteidigungssysteme und mehrerer hundert Skyranger-Drohnenabwehrplattformen voran, wie die Quellen angaben, wobei sie darauf hinwiesen, dass die finanziellen Details für diese Anschaffungen noch nicht endgültig geklärt seien.“

Auch dies deckt sich mit den Informationen, die Defence Network – allerdings ohne eine konkrete Anzahl – aus militärischen Kreisen mitgeteilt wurden. Schließlich waren die bisherigen Bestellungen für die Luftverteidigung im Nah- und Nächstbereich noch nicht durch die Erfahrungen des Ukraine-Krieges gesteuert, sondern entsprachen im Grunde weiterhin der Ausrichtung auf Auslandseinsätze. Und dort sollten die Skyranger nicht die Truppe, sondern die ebenfalls für den Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) vorgesehenen weiteren Luftverteidigungssysteme schützen. Konkret: Die Skyranger waren zur Verteidigung von IRIS-T SLM und Patriot gegen Drohnen zuständig, der normale Heeressoldat mit seinem Boxer oder Leopard befand sich nicht in der Betrachtung.

Der Ukraine-Krieg mit der dort dauerhaft vorhandenen Bedrohung durch Drohnen ändert allerdings alles. Jeder Heeresverband braucht einen entsprechenden Schutz, weshalb natürlich auch mehr Skyranger bestellt werden müssen als die aktuell unter Vertrag genommenen 18 Serienfahrzeuge (plus ein Nachweismuster). Die von Reuters genannte Zahl von „mehreren hundert Skyranger“ dürfte eine vollkommen realistische Schätzung sein, um die Heerestruppen mit dieser wichtigen Fähigkeit zur Drohnenabwehr auszustatten.

Es wäre dann allerdings auch notwendig, dass diese Waffensysteme schnell zulaufen und die Heeresflugabwehrtruppe sie in der neuen Struktur auch aufnehmen kann. Es bleiben also noch einige Fragen zu klären, bevor die zusätzlichen über hundert Skyranger unter Vertrag gehen und dann auch der Bundeswehr zulaufen. Doch die Zeit drängt und auch wenn die entsprechende Bestellung den Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten bei Rheinmetall rechtfertigt, muss doch erst der Vertrag existieren, bevor über eine Beschleunigung der Herstellung gesprochen werden kann.

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