4 Tage, 160 Kilometer mit 10 kg Gepäck beim Nimwegen-Marsch

Rund 45.000 Teilnehmende aus über 80 Nationen, darunter 6.000 Militärs und knapp 350 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr – sie alle nahmen am 107. Nimwegen-Marsch teil. Hunderttausende Zuschauer verfolgten vier Tage die herausragende Leistung der zivilen und militärischen Teilnehmenden und feuerten alle immer wieder zu Höchstleistungen an.

„Nach Vorgabe der Marschgruppenführer bestimmen die Flaggenträger Tempo und Richtung“, sagt Oberstabsbootsmann Sandra E. (50, 7. v. l.) Zum 6. Mal marschierte sie die 4Daagse, wie der Nimwegen-Marsch auch heißt. Sie war als Flaggenträgerin zum 3. Mal mit dem "Logistikkommando" unterwegs.
„Nach Vorgabe der Marschgruppenführer bestimmen die Flaggenträger Tempo und Richtung“, sagt Oberstabsbootsmann Sandra E. (50, 7. v. l.) Zum 6. Mal marschierte sie die 4Daagse. Sie war als Flaggenträgerin zum 3. Mal mit dem "Logistikkommando" beim Nimwegen-Marsch unterwegs.
Foto: Bundeswehr/ Adrian Quadt

Geschafft! Um 12.14 Uhr erreichte die erste Marschgruppe der deutschen Nimwegen-Delegation der Bundeswehr die Charlemagne im niederländischen Nijmegen. 41 Kilometer marschierten sie am finalen Tag vom Kamp Heumensoord bis auf den berühmten Platz in Nimwegen. Insgesamt waren es rund 160 Kilometer innerhalb der letzten vier Tage. Eine herausragende Leistung, für die die Teilnehmenden schon im Vorfeld mindestens 500 Marsch-Kilometer absolvierten.

Nach der Auszeichnung der Marschgruppen auf der Charlemagne – unter anderem durch Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommandos und ranghöchster Repräsentant der deutschen Nimwegen-Delegation – folgten die finalen fünf Kilometer über die Via Gladiola bis ins Ziel. Hunderttausende Zuschauer applaudierten, verschenkten Gladiolen und feierten die über 45.000 zivilen und militärischen Teilnehmenden.

Brigadegeneral Hans-Dieter Müller gratulierte Erstmarschiererin Hauptmann Martha S. aus der Marschgruppe Zentraler Sanitätsdienst.
Brigadegeneral Hans-Dieter Müller gratulierte Erstmarschiererin Hauptmann Martha S. aus der Marschgruppe Zentraler Sanitätsdienst.
Foto: Bundeswehr/Olaf Pieper

Das Landeskommando Nordrhein-Westfalen stellte auch in diesem Jahr den Stab der Delegation. Über 100 Soldatinnen und Soldaten unterstützen die Marschierer im Camp, auf den Rastplätzen, sorgten für die Verpflegung und die sanitätsdienstliche Versorgung. Ein Support, der für ein erstklassiges Ergebnis sorgte: Es gab nur zwei Ausfälle in der gesamten Nimwegen-Delegation.

Mehr als ausgezeichnet war die Leistung der über 45 Prozent Erstmarschiererinnen und Erstmarschierer: Alle schafften es bis ins Ziel. Der Frauenanteil in der Delegation betrug knapp zehn Prozent.

Feldwebel Johanna (r.): „Wenn wir uns nach dem Marsch in Augustdorf über den Weg laufen, ist es eine andere Verbundenheit. Wir wissen, diese 160 Kilometer, dieses Leiden, das wir miteinander durchgestanden haben – das schweißt anders zusammen.“
Feldwebel Johanna (r.): „Wenn wir uns nach dem Marsch in Augustdorf über den Weg laufen, ist es eine andere Verbundenheit. Wir wissen, diese 160 Kilometer, dieses Leiden, das wir miteinander durchgestanden haben – das schweißt anders zusammen.“
Foto: Bundeswehr/Sebastian Tappeser

Eine von ihnen ist Feldwebel Johanna L. (26), erstmals Marschgruppenführerin der „Panzergrenadiere 212“ aus Augustdorf. Es war ihre 5. Teilnahme an den 4Daagse: „Mein erster Marsch 2018 war eine Katastrophe. Nach 20 Kilometern zog ich die Stiefel aus und sie waren voller Blut. 2019 bin ich wieder mitgelaufen und hatte keine Probleme!“ Dieses Jahr hat sie das Sagen über „ihre“ 15 männlichen Panzergrenadiere: „Ein Marschgruppenführer muss erkennen, wann etwas behandelt werden muss – besonders bei Grenadieren, die ihre Schmerzen gut überspielen.“

Stolz rief sie mit ihrer Marschgruppe auf der Charlemagne den Schlachtruf der Grenadiere aus: „Panzergrenadiere: Dran! Drauf! Drüber!“

Jubiläum: Oberstleutnant der Reserve Detlef M. (7. V. r.) absolvierte seinen 30. Vier-Tage-Marsch. Er marschierte in der Marschgruppe Reserve Nord unter der Leitung von Hauptmann Martina L. (l.) Der erfahrene Marschierer: „Während der etwa acht Stunden auf der Strecke erleben einige mentale Durststrecken.“ Denn vieles ist Kopfsache.
Jubiläum: Oberstleutnant der Reserve Detlef M. (7. V. r.) absolvierte seinen 30. Vier-Tage-Marsch. Er marschierte in der Marschgruppe Reserve Nord unter der Leitung von Hauptmann Martina L. (l.) Der erfahrene Marschierer: „Während der etwa acht Stunden auf der Strecke erleben einige mentale Durststrecken.“ Denn vieles ist Kopfsache.

Oberstleutnant der Reserve Detlef M. absolvierte dieses Jahr seinen 30. Vier-Tage-Marsch in Nimwegen: „Nimwegen marschiert jeder nur in Nimwegen. Es ist etwas anderes als „normale“ Orientierungsmärsche oder Geländemärsche mit viel Gepäck. Diese permanente, monotone Bewegung, das Marschieren in Formation und auf Asphalt – das ist kein Spaziergang.“ Für den 64-Jährigen aus Niedersachsen ist klar: „20 Kilometer ist ein längerer Spaziergang, 30 Kilometer ist eine sportliche Leistung und alles über 30 Kilometer wird bisweilen zäh.“

„Kameradschaft, Teamgeist und gute Menschenführung – auf diese Werte kommt es bei dem Marsch an“, betont der Delegationsleiter, Oberstleutnant Peter Unkelbach.

 

Autorenteam Landeskommando Nordrhein-Westfalen

Der dritte Marschtag gilt als besonders anstrengend. Die Marschgruppe Bw 02 kam trotzdem mit viel Stimmung zurück ins Camp. Für die rund 6.000 militärischen Marschiererinnen und Marschierer wurde das Kamp Heumensoord aufgebaut.
Der dritte Marschtag gilt als besonders anstrengend. Die Marschgruppe Bw 02 kam trotzdem mit viel Stimmung zurück ins Camp. Für die rund 6.000 militärischen Marschiererinnen und Marschierer wurde das Kamp Heumensoord aufgebaut.
Foto: Bundeswehr/Nils Bittrich
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