Das bayerische Rüstungs-Start-up belohnt seine Anleger durch höhere Rendite, verkündete Donaustahl-Chef Stefan Thumann heute auf LinkedIn. Privatanleger mit Mut zum Risiko sollen für ihren Pioniergeist belohnt werden. Über tacct, einer neuen Investitionsplattform für Rüstung, können Privatanleger erstmals digitale Anleihen von Rüstungs-Start-ups zeichnen. Das ist mit einem großen Risiko verbunden, ermöglicht aber auch einen Schritt in Richtung europäischer Autonomie.
„Viele haben ja mitbekommen, dass wir eine Unternehmensanleihe aufgelegt haben“, schrieb Stefan Thumann, Gründer und Chef von Donaustahl, heute auf seinem LinkedIn-Kanal. „Hierzu kann ich ein Update geben: Umsatzverdopplung erreicht. Erste Bonuskomponente ausgelöst. Zins der Anleihe ist für 2025 auf 7,4 % p. a. gestiegen.“
Diese Nachricht ist an jene Menschen adressiert, die mit eigenem Kapital Donaustahl unterstützen. Sie dürfen sich jetzt auf eine höhere Rendite freuen.
Donaustahl hatte lange Zeit das Problem fehlender Investitionen, da wehrtechnische Start-ups bei Banken oft gegen verschlossene Türen liefen. „Wir haben diese Situation einfach auf einem anderen Weg gelöst“, verriet Thumann Anfang Juni im Interview mit CPM Defence Network. „Wir haben eine Inhaberschuldverschreibung ausgegeben. Unsere Publicity hat uns ermöglicht, dass wir innerhalb von einer Woche über eine Million Euro eingenommen haben.“
Tacct – Trade Republic für die Verteidigung
Heute liegt das eingenommene Kapital von Donaustahl bei 1,64 Millionen Euro. Noch bis Ende des Jahres ist die auf drei Jahre angelegte Anleihe geöffnet. Das Ziel von Donaustahl: acht Millionen Euro Kapital generieren. Genutzt wird dafür nicht etwa die Deutsche Börse in Frankfurt, sondern eine noch sehr junge Plattform mit dem Namen tacct, die als App auf dem Smartphone installiert wird.
Hier können Kleinanleger – ähnlich wie bei der Trading-App Trade Republic – die Schuldanleihen von Donaustahl im Wert von 100 Euro pro Stück zeichnen. Hinter tacct und der gleichnamigen GmbH mit Sitz in Amberg stecken ecrop und die Brüder Martin und Michael Stoussavljewitsch, ehemalige Luftwaffenoffiziere.
Ihr Ziel lag darin, eine vollständig digitale Investment-Plattform für Start-ups und kleine Unternehmen im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich auf den Weg zu bringen. „Der fulminante Start unserer Plattform übertrifft unsere Erwartungen und signalisiert einen Paradigmenwechsel in der europäischen Verteidigungsfinanzierung“, erklärte Michael Stoussavljewitsch, CEO der tacct GmbH.
„Wir sehen ein immenses Interesse von Privatanlegern, die nicht nur attraktive Renditen suchen, sondern auch aktiv zur Stärkung der technologischen Souveränität und Sicherheit Europas beitragen wollen“, so Stoussavljewitsch weiter. Über die tacct-Plattform können erstmals auch Privatanleger direkt in europäische Defence-Tech-Unternehmen investieren, was bislang nahezu ausschließlich institutionellen Investoren vorbehalten war.
Kleinanleger für die Verteidigung
Kleinanleger konnten für Rendite nur in die Branchengrößen wie Rheinmetall oder RENK investieren, wenn diese an der Börse gelistet sind. Grundlage für die „digitale Nischenbörse“ tacct sind elektronische Wertpapiere nach dem deutschen eWpG, die eine rechtssichere und vollständig digitale Abwicklung ermöglichen.
Die Plattform setzt auf eine kuratierte Auswahl investierbarer Projekte, eine durch KI gestützte Due Diligence und eine benutzerfreundliche digitale Infrastruktur inklusive App-gestützter Identifikation und Blockchain-basierter Registerführung. Einziges verfügbares Produkt bisher ist die Anleihe von Donaustahl, doch weitere sollen folgen. Darunter: weitere Anbieter von Drohnen, Hersteller von medizinischen Produkten, Minenräumsysteme und Waffentürme.
Europäische Unabhängigkeit in der Rüstungsfinanzierung
Erklärtes Ziel von tacct ist zudem, technologische Innovationen in Europa gezielt zu fördern und dabei die strategische Autonomie des Kontinents im Sicherheitsbereich zu stärken. Angesichts der Tatsache, dass rund 78 Prozent der europäischen Verteidigungsbeschaffungen im Jahr 2022 aus Nicht-EU-Staaten stammten, sei das auch dringend nötig.
Die Plattform will eine Finanzierungslücke schließen und vielversprechenden heimischen Start-ups frühzeitig Kapital bereitstellen. Dabei sollen jedoch beide Enden einen europäischen Ansatz verfolgen.
„Das Kryptowertpapier gibt uns auch Möglichkeiten zur Kontrolle, die wir sonst nicht hätten,” verriet Thumann dem Branchenmagazin bitcoinblog, „wir können etwa unsere Investoren nach Herkunft filtern. Ich will keine chinesischen, iranischen, amerikanischen oder russischen Investoren haben, und nun kann ich sie ausschließen.”
5,9 plus x Prozent Rendite – ohne Risiko?
Das Investment auf der Plattform soll sich ab heute in Sachen Rendite noch mehr lohnen, denn zusätzlich zu der zunächst versprochenen Rendite von 5,9 Prozent jährlich weist die Anleihe von Donaustahl eine Bonusverzinsung von 1,5 Prozent bei Verdopplung und 2,5 Prozent bei Verdreifachung des Jahresumsatzes gegenüber dem Vorjahr aus. Eben diese erste Bonuskomponente tritt laut Thumann jetzt in Kraft, wodurch er indirekt die Umsatzverdopplung von Donaustahl bestätigt.
Das sind Zahlen, die weit jenseits von Sparbuch und Tagesgeldkonto liegen. Wenn die Sache gut läuft für Donaustahl und Thumann, dann profitieren auch die Kapitalgeber durch Rendite. Es kann – und das benennt tacct klar – aber auch schief gehen. Im schlimmsten Fall verlieren die Anleger ihr gesamtes eingesetztes Kapital.
Den Risikoindikator von Donaustahl bewertet tacct selbst mit 6 von 7 möglichen Punkten. Eine Investition wird wohl eher durch risikofreundliche Patrioten mit Aussicht auf hohe Rendite erfolgen als durch vorsichtige Sparer mit Wunsch nach Kapitalschutz.
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