7,5 Millionen Euro für „Internet of Defence“ – Start-up setzt auf zivilen Ansatz

Mit seinem „Internet of Defence“-Ansatz will das Start-up Project Q zivile Technologien in einsatzfähige Lösungen für militärische und sicherheitsrelevante Anwendungen überführen. Eine neue Seed-Finanzierung brachte jetzt 7,5 Millionen Euro und soll den Ausbau der Sensorplattform Q-OSP und die Zusammenarbeit mit europäischen Behörden vorantreiben.

Besonders wichtig: Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Plattformen und Sensoren für ein exaktes Lagebild. Möglich machen soll dies das „Internet of Defence“ des Startups Project Q.
Besonders wichtig: Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Plattformen und Sensoren für ein exaktes Lagebild. Möglich machen soll dies das „Internet of Defence“ des Startups Project Q.
Foto: Project Q

Mit der Seed-Finanzierung in Höhe von 7,5 Millionen Euro macht das Start-up Project Q einen wichtigen Schritt in Richtung Marktreife. Angeführt wurde die Runde von Project A, einem Risikokapitalanleger, der auch schon in ARX Robotics und Quantum Systems investierte. Beteiligt sind außerdem der Expeditions Fund und der estnische Investor Superangel.

„Wir freuen uns sehr, dass wir so renommierte Investoren für Q gewinnen konnten, die genau unsere Vision teilen: Europas technologische Souveränität im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich mit skalierbaren und interoperablen Lösungen voranzubringen“, sagt Leonard Wessendorff, CEO und Co-Gründer von Project Q. „Moderne Verteidigung braucht einfach schnellere Innovationszyklen und vernetzte Systeme, die europaweit genutzt werden können.”

Das frische Kapital soll unter anderem in den weiteren Ausbau der KI-gestützten Sensorplattform Q-OSP fließen – einer offenen, modularen Lösung zur digitalen Lageerfassung, die verschiedene Sensoren, Systeme und Datenquellen miteinander vernetzt. Q-OSP wurde bereits auf der diesjährigen Enforce Tac vorgestellt (CPM Defence Network berichtete).

Q-OSP – das „Internet of Defence“

Das 2024 in Berlin gegründete, heute in München beheimatete Start-up Project Q verfolgt einen Ansatz, der sich klar vom klassischen Rüstungsverständnis abhebt. Unter dem Begriff „Internet of Defence“ – angelehnt an das aus der zivilen Technologie bekannte „Internet of Things“ (IoT) – will das Unternehmen zivile Hard- und Software gezielt in militärisch relevante Anwendungen überführen.

Dabei stehen Schnelligkeit, Interoperabilität und Skalierbarkeit im Vordergrund. Im Zentrum steht die Plattform Q-OSP, die bestehende und neue Systeme miteinander verbinden soll. Project Q möchte durch sein „Internet of Defence“ die zahlreichen Daten, die immer mehr Sensoren – beispielsweise aus Aufklärungsdrohnen, aber auch Kampfpanzern oder auch Bodycams – zur Verfügung stellen, domänenübergreifend verarbeiten. Somit soll aus der Vielzahl an Daten ein präzises, handlungsrelevantes Lagebild generiert werden können.

Leonard Wessendorff (.), Co-Founder und CEO von Project Q.
Das Team von Project Q.
Foto: Project Q

„Seit dem Krieg in der Ukraine setzen westliche Länder verstärkt auf unbemannte Systeme. Doch mehr Hardware bedeutet auch mehr Daten, mehr Sensoren und mehr Fragmentierung“, erklärt Uwe Horstmann, General Partner bei Project A den Hintergrund beim „Internet of Defence“-Ansatz.

„Was Leonard und sein Team bei Q entwickeln, ist ein echter Game Changer: eine einheitliche Plattform, die Daten domänenübergreifend zusammenführt, sich nahtlos in bestehende Infrastrukturen integrieren lässt und moderne Verteidigungstechnologie erstmals als zusammenhängendes System nutzbar macht. Genau diese Art von Deep Tech verwandelt Komplexität in Handlungsfähigkeit“, so Horstmann weiter.

Defence-Tech erlebt Boom in Europa

Dabei sehen sich die Gründer von Project Q nicht als klassische Rüstungs-, sondern als Tech-Unternehmen mit verteidigungspolitischem Fokus. Gerade in sicherheitskritischen Einsatzlagen sei es entscheidend, verfügbare Technologien ohne langwierige Entwicklungszyklen schnell in den operationellen Einsatz zu bringen – genau das soll Q-OSP ermöglichen.

Das Team von Q bringt hierfür nach eigenen Angaben die notwendige Expertise aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Softwareentwicklung, Verteidigung und öffentlicher Beschaffung zusammen. Bereits in der frühen Entwicklungsphase konnte Q sein Ansatz des „Internet of Defence“ in erste Pilotprojekte mit europäischen Behörden und der Bundeswehr realisieren.

Die Kombination aus technologischem Know-how, Praxisnähe und operativer Umsetzungsgeschwindigkeit macht Project Q zu einem der vielversprechendsten Akteure im aufstrebenden Bereich europäischer Defence-Tech.

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