Mit der Zeitenwende in der Verteidigungspolitik steht die Bundeswehr vor der Herausforderung, ihre Streitkräfte schnell und zuverlässig auszurüsten. Während das Sondervermögen die finanziellen Grundlagen schafft, arbeitet die Industrie mit Hochdruck an Kapazitätserweiterungen und innovativen Lösungen. Ein Beispiel ist die Hexonia GmbH, die in enger Partnerschaft mit der Bundeswehr ihre Produktion vervielfacht hat – und damit zeigt, dass nicht nur #BeschaffungLäuft sondern auch #ProduktionLäuft.
Mit der Einrichtung des Sondervermögens, der Grundgesetzänderung und den NATO-Beschlüssen sind in Deutschland die politischen und finanziellen Weichen für eine Stärkung der Verteidigung gestellt. Eine Vielzahl an Beschaffungsprojekten ist bereits erfolgreich initiiert. Doch die Bundeswehr hat noch immer ein gutes Stück zu gehen, damit ihre Streitkräfte im Falle eines Angriffs kampfbereit und verteidigungsfähig sind.
Eine Erkenntnis, die nicht besonders überrascht. Denn nach Jahren, in denen die Verteidigungsindustrie in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle spielte, ziehen Rüstungsunternehmen bedarfsgerechte Lösungen nicht einfach aus dem Regal. Um Material, technisches Equipment und Schutzausrüstung kurz- bis mittelfristig in entsprechender Menge zur Verfügung stellen zu können, müssen zunächst wieder Kapazitäten geschaffen werden.
Persönliche Ausrüstung für Soldaten als Blaupause
Die Bundeswehr hat ihren Beschaffungsprozess daher angepasst. Der Fokus liegt auf vereinfachten Abläufen, der Nutzung marktverfügbarer Lösungen und dem intensiven Austausch mit Vertretern der Industrie. Zudem setzt die Bundeswehr zunehmend auf Synergieeffekte durch internationale Kooperation.
Die Ausstattung von Soldatinnen und Soldaten mit Bekleidung, Schutz- und Trageausstattung gilt derzeit als Blaupause für einen gelungenen Aufrüstungsprozess: In den vergangenen drei Jahren hat die Bundeswehr in enger Kooperation mit der Industrie ihren Streitkräften flächendeckend neue persönliche Ausrüstung bereitgestellt – vom Kampfstiefel über die Kampfbekleidung, den Helm, Rucksäcke, sowie die modulare ballistische Schutzausstattung. Dafür haben Lieferanten ihre Leistung zum Teil verdrei-, vervier und verfünffacht.
Verlässliche Kapazitäten sorgen für starke Partnerschaften
Vom niederrheinischen Nettetal aus versorgt die Hexonia GmbH seit 2022 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr flächendeckend mit einem mehrteiligen Kampfbekleidungssystem und ballistischer Unterwäsche. Der Kampfbekleidungssatz Streitkräfte – kurz KBS SK – umfasst verschiedene Unterwäschen und Isolationsschichten, Kampfhosen, -shirts und -jacken, sowie Wetterschutzbekleidung und basiert auf dem Bekleidungssystem IDZ-ES, das die Firma seit 2014 an die Infanterie der Bundeswehr liefert.
Um mehrteilige Bekleidungssysteme nicht nur für Truppenteile, sondern gesamte Streitkräfte bereitstellen zu können, hat sich die Hexonia in den vergangenen Jahren strategisch neu ausgerichtet und ihre Kapazitäten deutlich erweitert. „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, der Bundeswehr und anderen europäischen Nationen als Partner zur Seite zu stehen. In der heutigen Bedarfslage, die größere Volumina in kürzerer Zeit erfordert, war das für uns mit umfangreichen Investitionen in Anlagen, Personal und Digitalisierung verbunden, um unsere Leistungsfähigkeit zu erhöhen“, erklärt Sabine Albert, Geschäftsführerin der Hexonia GmbH.
Von 2020 bis 2023 errichtete die Hexonia in Nettetal einen rund 12.000 m² großen Industriepark mit Produktions- und Logistikhallen, Qualitätssicherung, Labor und Prototypenstudio. Die Mitarbeiterzahl verdoppelte sich auf heute rund 280. Ein weiterer Meilenstein in der Leistungserweiterung ist ihr Zusammenschluss mit der norwegischen NFM Gruppe in 2022. „Die Größe und die Kapazitäten der Unternehmensgruppe ermöglichen es uns, noch umfangreichere Aufträge verlässlich abzuwickeln.
Zudem hat sich unser Produktspektrum deutlich vergrößert. Die Hexonia als Spezialist für Bekleidungstechnik und NFM als Ballistik-Experte ergänzen sich ausgezeichnet“, erklärt Sabine Albert. NFM ist mit über 1.000 Mitarbeitern in der Entwicklung von innovativer, hochwertiger Schutzausrüstung für Soldaten und Sicherheitskräften aktiv. Neben Kampfbekleidung und Helmen umfasst das Portfolio auch modulare Trage- und Schutzwestensysteme sowie die dazugehörigen ballistischen Pakete.
Bundeswehr setzt auf persönlichen Austausch für eine schnellere Aufrüstung
Um mehr Tempo in die Beschaffung von Rüstungsgütern zu bringen, stehen Entscheider der Bundeswehr im engen Austausch mit der Industrie: Bedarfe werden frühzeitig geteilt, Produktentwürfe gesichtet und Arbeitsprozesse und Fertigungsanlagen begutachtet. Im Rahmen seiner Sommertour machte Vizeadmiral Carsten Stawitzki in diesem Jahr dafür Station bei der Hexonia.
Als Abteilungsleiter Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung und Nationaler Rüstungsdirektor sind verlässliche Partner und marktverfügbare Lösungen für ihn ein Schlüssel zu einer erfolgreichen und zügigen Aufrüstung. „Bei meinem Besuch habe ich mich persönlich überzeugen können“, erklärte Stawitzki, „mit welcher Innovationskraft und Verlässlichkeit hier gearbeitet wird – und zwar zum unmittelbaren Nutzen unserer Soldatinnen und Soldaten. Besonders beeindruckt hat mich die bewiesene Flexibilität, mit der es der Firma Hexonia in nur wenigen Jahren gelungen ist, sich an die Erfordernisse unserer Zeit anzupassen, wie beispielsweise die Produktionskapazitäten zu vervielfältigen. Ein Beispiel, an dem sich auch große Systemhäuser orientieren können.“
Quantität vs. Qualität: Stärkung der Verteidigung durch innovative Weiterentwicklungen
Schlussendlich bemisst sich die Verteidigungsfähigkeit der deutschen Truppen in Bezug auf die Ausrüstung an der Menge der geforderten Rüstungsgüter, die zur Verfügung stehen, und deren Qualität und Innovationscharakter. Die Weiterentwicklung von Produkten ist ein wichtiger Bestandteil des Beschaffungsprozesses und nimmt auch bei der Hexonia einen besonderen Stellenwert ein.
„Seit 20 Jahren“, erinnerte sich Sabine Albert, „setzen wir uns intensiv mit den Anforderungen der Soldaten an ihr Equipment auseinander und entwickeln kontinuierlich weiter, um passende und bedarfsgerechte Lösungen anzubieten. Das Streben nach Innovation und die Orientierung am tatsächlichen Bedarf gehörte schon immer zur Mentalität unseres Unternehmens. Auf diese Weise ist vor einigen Jahren zum Beispiel unser Helmsystem TRIVIUM entstanden, das wir seit drei Jahren an das Kommando Spezialkräfte (KSK) liefern.“
Die Anforderungen an das Helmsystem waren vor allem ein Höchstmaß an Modularität durch Integration funktionaler und ballistischer Zubehörteile sowie die Möglichkeit zur persönlichen Konfiguration mit einfacher Handhabe. Heute ist der TRIVIUM durch kontinuierliche Weiterentwicklung, u.a. beim Schutzlevel, noch leistungsstärker und kann in verschiedenen Ausführungen in großer Stückzahl hergestellt werden.
Fazit: Die Zeitenwende in der Beschaffung der Bundeswehr bringt das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr mit dem Hashtag #BeschaffungLäuft auf den Punkt. Die Antwort von Hexonia lautet #ProduktionLäuft (auch).
Text: Autorenteam der Hexonia
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