Die Bundeswehr hat angesichts der aktuellen Eskalation durch Russland ihre Eurofighter für zwei konkrete NATO-Vorhaben eingemeldet. Zum einen zum direkten Schutz des polnischen Luftraums, zum anderen für die neue militärische Operation „Eastern Sentry“.
Direkt nach Bekanntwerden des Eindringens russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat sich Deutschland zur Bündnissolidarität mit Polen bekannt und Hilfe angeboten.
„Konkret wird die bereits aktuell eingesetzte Alarmrotte, die für Luftverteidigungseinsätze im polnischen Luftraum am Luftwaffenstützpunkt Laage bereitsteht, zunächst bis zum 31.12.2025 verlängert. Ursprünglich war das Einsatzende zum 30.09.2025 geplant“, berichtet das BMVg. „Zugleich wird die Anzahl der in dieser Alarmrotte eingesetzten Luftfahrzeuge auf vier Luftfahrzeuge vom Typ Eurofighter, inklusive Besatzungen, verdoppelt. Dies entspricht zwei Quick Reaction Alert (QR) Rotten gem. NATO-Anforderung. Die Luftwaffe wird die Einsatzbereitschaft umgehend herstellen.“
Zudem meldete die Bundeswehr vier weitere Eurofighter als deutschen Beitrag zur militärischen Operation „Eastern Sentry“ an SHAPE.
Der Eurofighter als First Responder
Insgesamt besitzt die Bundeswehr 138 Eurofighter, die allerdings aufgrund der Wartungs- und Modernisierungszyklen nicht alle als einsatzfähig betrachtet werden können. Frühere Zahlen schwankten zwischen 50 und 70 Prozent an einsatzbereiten Flugzeugen. Acht von diesen sind nun also fest gebunden.
Die Hauptbewaffnung der deutschen Eurofighter sind die Luft-Luft-Lenkflugkörper IRIS-T, Meteor, AIM-9L/I Sidewinder, AMRAAM sowie die Luft-Boden-Wirkmittel GBU-48. Hinzu kommt der Marschflugkörper Brimstone. Wie diese Bewaffnung zeigt, ist der Eurofighter vor allem für den direkten Luftkampf ausgelegt.
All-in im Luftkampf
Die Luftwaffe sei gut ausgerüstet und hochprofessionell, betonte erst letzte Woche Brigadegeneral Stephan Knobloch, Abteilungsleiter 4 (Unterstützung) im Kommando Luftwaffe, bei seinem Vortrag auf der Rü.Net. Doch gleichzeitig zeige sich, dass es mehr Systeme brauche für die Landes- und Bündnisverteidigung, wobei hier die langen Entwicklungszeiten im Luftfahrtbereich einzubeziehen seien.
„Wir können vor 2029 nur solche Dinge beschaffen, die schon da sind. Für neue Entwicklungen haben wir keine Zeit. Ich weiß, dass das nicht gerne gehört wird, aber worauf es im Augenblick wirklich ankommt, ist eine wirksame Abschreckung“, betonte Brigadegeneral Knobloch auf der Rü.Net. „Wir müssen schnell besser werden, damit der Preis für den Herrn auf der anderen Seite so hoch wird, dass er die Finger davon lässt. Das heißt Fähigkeiten, Fähigkeiten, Fähigkeiten.“
Es gelte aber auch die Wartungszyklen zu verkürzen und die Einsatzzeiten zu verlängern. Schließlich sei die Luftwaffe in jedem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung der First Responder. Das Mittel, das unverzüglich eingesetzt wird.
„Im Ernstfall wird die Luftwaffe all-in gehen“, so Brigadegeneral Knobloch. „Weil es bei der Luftwaffe nur ein all-in geben kann, um die Luftüberlegenheit herzustellen.“
Aktuell stellt die Bundeswehr allerdings erstmal nur acht Eurofighter, was in etwa zehn Prozent des einsatzbereiten Bestandes darstellen dürfte, fest den Bündnispflichten zur Verfügung. Deutschland zeigt damit seine Entschlossenheit zum Einsatz für die NATO. Schließlich hat es gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien und Dänemark als erstes Einheiten zur Verteidigung des Bündnisses angemeldet.
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