DALO: Highlights der dänischen Industry Days 2025

Vergangene Woche fanden die DALO Industry Days 2025 statt. Der Andrang war riesig. Es bildeten sich lange Schlangen an den Eingängen, um die Ausstellung der rund 600 Anbieter zu sehen. In diesem Beitrag werfen wir einen gebündelten Blick auf einige der gezeigten Produkte.

Auf den DALO Industry Days - Das taktische Fahrzeug Mammoth vom niederländischen Hersteller Defenture B.V.. Diese 9-Tonnen-Plattform ist auch die Grundlage für das AGF2 des deutschen Kommando Spezialkräfte (KSK)
Das taktische Fahrzeug Mammoth vom niederländischen Hersteller Defenture B.V.. Diese 9-Tonnen-Plattform ist auch die Grundlage für das AGF2 des deutschen Kommando Spezialkräfte (KSK).
Foto: CPM / Christian Lauterer

Die diesjährige hauseigene Rüstungsmesse der dänischen Beschaffer – die DALO Industry Days – war geprägt von Ausstellern von Drohnen und Counter-AUS (Unmanned Aerial Systems). Ebenfalls ist die Teilnahme von Ausstellern aus der Ukraine signifikant zum letzten Jahr gestiegen. Diese zeigen ihre Produkte, die unter dem Einfluss des Kampfes gegen die russischen Aggressoren immer wieder angepasst werden und in der Ukraine produziert werden.

Munition von UBM.
Munition von UBM.
Foto: CPM / Christian Lauterer

UBM aus der Ukraine zeigte sein Portfolio an Munition. Diese ist ausnahmslos zum Abwurf durch UAVs ausgelegt. Und auf Einfachheit um eine stetige Massenproduktion, auch unter Kriegsbedingungen, zu gewährleisten. Gezeigt wurden unterschiedlichste Arten, unter anderem Brandmunition.

Diese ist eine Art von Munition, die eine Chemikalie enthält, die beim Aufprall auf ein hartes Hindernis die Eigenschaft hat, Feuer zu verursachen bzw. brennbare Materialien in der Umgebung des Aufpralls in Brand zu setzen. Neben der Ausstellung der Munition ging es UBM vor allem darum weitere Partner für eine Ausweitung der Produktion zu finden. Nach eigenen Angaben werden bis zu 20.000 Stück pro Monat in der Ukraine hergestellt, der bedarf ist aber höher. Daher sucht man jetzt internationale Partner, die unterstützen können.

Bofors 40 Mk4
Bofors 40 Mk4,
Foto: CPM / Christian Lauterer

Das Bofors 40 Mk4 ist ein leichtes Marinegeschützsystem von BAE Systems. Es verschießt programmierbare Bofors 40 mm 3P-Allzweckmunition, um Schiffe, Flugzeuge, Schiffsabwehrraketen und Küstenziele zu bekämpfen. Auf den DALO Industry Days 2025 wurde eine Abwandlung als containerisierte Variante für den Landeinsatz gezeigt. Die Bekämpfungsreichweite des Marinegeschützes wird mit 12,5 km angegeben. Die Waffe ist vor allem sehr schnell einsetzbar.

Taktischer, tragbarer Kühlcontainer
Taktischer, tragbarer Kühlcontainer.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Taktischer, tragbarer Kühlcontainer für Blutkonserven. Der hier gezeigte kann vier bis sechs Blutkonserven aufnehmen und im Feld bis zu 72 Stunden kühlen und einsatzbereit halten. Bisher war die Mitnahme von Echtblut durch Trupps nur aus dem Bereich der Spezialkräfte, der U.S. Army und einiger weniger anderer Streitkräfte bekannt.

Zu aufwendig die Logistik. Jetzt erhalten in Norwegen neben den Spezialkräften, die dies schon immer so umsetzen, auch die regulären Kampfeinheiten die Option zur Mitnahme. Der flächendeckende Roll-Out hat bereits begonnen. Neben dieser kleinen und „passiven“ Kühllösung gibt es auch eine größere für bis zu 30 Blutkonserven, dann allerdings mit Batterie und aktiv gekühlt. Das ganze in einem entsprechenden Schutzkoffer aus Kunststoff integriert.

UGV THeMIS von Milrem Robotics.
UGV THeMIS von Milrem Robotics.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Das UGV THeMIS von Milrem Robotics mit einer integrierten Waffenstation für den Verschuss von bis zu zwei 70 mm Raketen. Die Waffenanlage kommt von der spanischen EM&E Group. Im Februar 2025 hatten Milrem Robotics, die EM&E Group und Thales in Belgien, eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsam eine kommerzielle Zusammenarbeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu verfolgen.

Eines der Hauptziele dieser Partnerschaft ist die Integration der SECUTOR-Fernbedienbaren Waffenstation der EM&E Group zusammen mit den 70-mm-Raketensystemen von Thales in Belgien auf das THeMIS UGV. Diese Integration wird die Einsatzmöglichkeiten dieser Plattform verbessern, sie vielseitiger machen und besser an die spezifischen Bedürfnisse anpassen, insbesondere im Hinblick auf Gegenmaßnahmen gegen Drohnen (C-UAS). Das System wurde erstmals auf der IDEX 2025 vorgestellt, nun auch in Dänemark.

MacArtney A:S Gruppe zeigte ein Konzept zur passiven Überwachung kritischer Unterwasserinfrastrukturen (CUI)
MacArtney A:S Gruppe zeigte ein Konzept zur passiven Überwachung kritischer Unterwasserinfrastrukturen (CUI).
Foto: CPM / Christian Lauterer

Die dänische MacArtney A/S Gruppe zeigte ein Konzept zur passiven Überwachung kritischer Unterwasserinfrastrukturen (CUI). Bei dem System liegt der Fokus auf innovativen und effizienten Lösungen für die Überwachung von Unterwasserinfrastrukturen in den Bereichen Verteidigung, Kommunikation, Energieerzeugung, wissenschaftliche Forschung und Umweltüberwachung.

Dabei stützt MacArtney sich auf jahrelange Erfahrung in den Bereichen Konnektivität, Datenerfassung und Anbindung von Geräten von Drittanbietern. Das System bietet eine Echtzeit-Erkennung und -Analyse potenzieller Bedrohungen und verbessern die maritime Sicherheit, indem wichtige Echtzeitdaten bereitstehen und einen Alarm auslösen. Es können Über- und Unterwasserschiffe genauso detektiert werden wie Schwimmer/Taucher.

Finnisches Mörsersystem auf einem SISU GTP 4x4.
Finnisches Mörsersystem auf einem SISU GTP 4x4.
Foto: CPM / Christian Lauterer
Das taktische Fahrzeug SISU GTP 4x4
Das taktische Fahrzeug SISU GTP 4x4.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Finnisches Mörsersystem auf einem SISU GTP 4×4 taktischem Fahrzeug. Das Fahrzeug ist geschützt und hochgeländegängig, aber vor allem wurde hier – ähnlich wie beim GTK BOXER das Fahr- und Missionsmodul voneinander getrennt. Daher lässt sich das Fahrzeug schnell anpassen und erweitern. Der Mörser kommt einfach auf ein Flatbed/Pritsche, aber auch andere Auslegungen sind umsetzbar. Das Fahrzeug hat ein maximales Gesamtgewicht von bis zu 16.500 kg und eine Nutzlast von bis zu 5.000 kg.

Der GREYSHARK von Euroatlas
Der GREYSHARK von Euroatlas.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Schutz der Ostseeinfrastruktur: GREYSHARK füllt eine entscheidende Lücke bei der Überwachung von Unterwasserinfrastrukturen wie Pipelines, Offshore-Plattformen und Kommunikationskabeln, indem es eine effiziente und kostengünstige Überwachung zum Schutz der betrieblichen Konnektivität ermöglicht.

Das System kann Infrastruktur vermessen und überwachen, hochauflösende LIMS-Scans mit automatischer Erkennung von Änderungen und Verfolgung der Pipeline durchführen, frühzeitig Korrosion, Schäden, Sabotageverdacht und unbefugte Fahrzeuge erkennen. Auch dient es zum Aufspüren und Abschrecken feindlicher Seekriegsführungssysteme, Seeminen oder zur Aufklärung von Hafenanlagen und offenen Gewässern.

Defence Network berichtete bereits bei der Vorstellung in Deutschland. An GREYSHARK sind neben der EUROATLAS GmbH aus Bremen auch EvoLogis, Fassmer Defence sowie seit Neuestem auch Rheinmetall beteiligt.

Eine Besonderheit, das System kann fast senkrecht auf- und abtauchen bzw. enge Radien. Damit kann es auch schwer erreichbare Stellen oder Engen leicht passierren.Die GREYSHARK Serie 2 gibt es in den Größen/Varianten Bravo (L 6,6 m) sowie Foxtrott (L 7,99 m). Der Hauptunterschied sind die operativen Reichweiten bzw. Stehzeiten im Wasser.

Brim Boats zeigte sein schnelle Arbeitsboot
Brim Boats zeigte sein schnelle Arbeitsboot.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Brim Boats zeigte sein schnelle Arbeitsboot vor Ort. Diese bestehen aus strapazierfähigem, schlagfestem und recycelbarem HDPE, sind laut Hersteller wartungsarm und leicht zu reparieren.

Die Boote sind für schwere Lasten und schwierige Bedingungen ausgelegt und gewährleisten Zuverlässigkeit und Sicherheit bei kritischen Einsätzen. Die hohe Modularität der Deckslayouts ermöglicht anpassbare Konfigurationen, die auf spezifische betriebliche Anforderungen zugeschnitten sind. Dank des geschlossenzelligem PE-Schaum sind sie praktisch unsinkbar, was die Sicherheit erhöht.

EuroPuls als Modell.
EuroPuls als Modell.

Nur als Modell zeigte KNDS Deutschland das MARS 3 European Long Range Precision Fire System auf einem IVECO-Fahrgestell Trakker 8×8 mit Palfinger-Kran zum eigenständigen beladen. Das Fahrzeug hat eine länge von rund 10,35 Metern und ein Kampfgewicht von um die 38 Tonnen. Das System wird auch als EuroPULS bezeichnet.

Laut KNDS wird es neben der Elbit ACCULAR 122 mm (Reichweite 35 km) auch die Raketen Elbit/Diehl EXTRA (bis 150 km), Elbit PREDATOR HAWK (bis 300 km), Elbit SkyStriker LM, Kongsberg Naval Strike Missiles (NSM; 250+ km) oder MBDA JFSM (bis 499 km) nutzen können. Weitere Effektoren sollen in Zukunft noch integriert werden.

Die Fähigkeiten bezüglich Präzision und Reichweite sind natürlich auch von den gewählten Flugkörpern abhängig. Der Raketenwerfer verfügt über zwei PODS; jeder POD ist für einen bestimmten Raketentyp ausgelegt. So können bis zu 18 Accular 122mm, zehn der Accular 160mm, vier der EXTRA oder zwei Predator Hawk aufgenommen werden. Oder eine Mischbeladung. Neben dem IVECO können auch LKW von Tatra oder Scania bzw. Kettenfahrzeuge als Plattform dienen.

Raketenartilleriemunition für PULS und EuroPULS .
Raketenartilleriemunition für PULS und EuroPULS.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Diehl Defence und Elbit Systems Land (Elbit) haben bereits im September 2024 eine Kooperationsvereinbarung im Bereich der Raketenartilleriemunition für PULS und EuroPULS unterzeichnet. Auf den DALO Industry Days 2025 zeigte Diehl Defence jetzt einen Entwurf des Raketenstartbehälters.

Neben den angedachten Übungsrakete, der Accular-122-mm-Rakete mit einer Reichweite von bis zu 35 km und einem 20-kg-Gefechtskopf soll auch die Panzerabwehrmunition AT2+ daraus per Rakete verschossen werden können. Die AT2+ ist eine programmierbare, streuungsfähige Panzerabwehrmine mit digitalisierter Steuerung. Da das Raketendesign noch nicht final ist, werden in der Serie am Ende zwischen 27 und 30 AT2+ aufgenommen und verschossen werden können.

Der Raketenstartbehälters kann bis zu 18 der Accular-122-mm-Raketen aufnehmen. In Zukunft soll zudem eine vergleichbare, europäische Rakete folgen. Das System wird Anfang September auch durch Diehl auf der RüNet 2025 in Koblenz gezeigt werden.

Nicht alle ausgestellten Fahrzeuge waren Grün. Hier der gelbe MX20G Rail City Bagger von Hydrema A:S aus Dänemark
Nicht alle ausgestellten Fahrzeuge waren Grün. Hier der gelbe MX20G Rail City Bagger von Hydrema A:S aus Dänemark.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Nicht nur in Deutschland steht das Thema Landesverteidigung und Heimatschutz mittlerweile ganz oben auf der Agenda. Im fall der Fälle wird es viel zu reparieren geben, vor allem im Bereich der Straßen und Schienen als logistische Voraussetzung für taktische und strategische Verlegungen quer durch Europa.

Die MXG-Serie stellt einen großen Sprung nach vorne im Bereich der Erdbauausrüstung dar. Sie bietet eine Kombination aus kompakter Größe und kraftvoller Leistung macht sie ideal für eine lange Reihe von Anwendungsbereichen. Zusammen mit seinen Schwestermodellen MX14G, MX16G, MX17G und MX18G bietet der MX20G eine Vielseitigkeit, die eine perfekte Passform für jedes spezifische Projekt bietet. Die Zahlen spiegeln die jeweilige Gewichtsklasse in Tonnen wieder.

Dieser Eisenbahnbagger wurde mit Blick auf Robustheit und Kapazität entwickelt und eignet sich ideal für anspruchsvolle Eisenbahnanwendungen. Mit seiner hohen Hubkraft und seiner kompakten Bauweise gilt der MX20G Rail als der kompakteste Eisenbahnbagger im Segment über 20 Tonnen und ist damit perfekt für große Projekte geeignet, bei denen Präzision und Stärke gefragt sind, so der Hersteller.

Der Hydrema MX20G Rail verfügt über viele Merkmale der MXG-Serie, unterscheidet sich jedoch durch seine Fähigkeit, besonders schwere Lasten zu heben. Mit seinem werkseitig montierten Schienensystem und seiner robusten Oberkonstruktion kombiniert der MX20G Rail fortschrittliche Schienentechnologie mit außergewöhnlicher Leistung und gewährleistet so optimale Effizienz sowohl auf Eisenbahnschienen als auch in schwierigem Gelände.

Hydrema wird auch auf der kommenden RüNet 2025 in Koblenz ausstellen.

Nur eines von unzähligen Unmanned Aerial Systems. Dieses Jahr waren extrem viele Aussteller mit Ihren UAVs vertreten. Dabei in den unterschiedlichsten Auslegungen und Gewichtsklassen
Nur eines von unzähligen Unmanned Aerial Systems. Dieses Jahr waren extrem viele Aussteller mit Ihren UAVs vertreten. Dabei in den unterschiedlichsten Auslegungen und Gewichtsklassen.
Foto: CPM / Christian Lauterer

Nur eines von unzähligen Unmanned Aerial Systems. Dieses Jahr waren extrem viele Aussteller mit Ihren UAVs vertreten. Dabei in den unterschiedlichsten Auslegungen und Gewichtsklassen.

Text: Christian Lauterer

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