Gleich zwei Neuerungen mit einer Unterschrift – Durch die Übernahme von SOBEK aus Baden-Württemberg steigt die Kölner DEUTZ AG in den wachsenden Defence-Markt ein und erweitert gleichzeitig das eigene Portfolio um reine Elektromotoren. „Wir treten auch mit dem Anspruch an, dass wir die Welt in Bewegung halten“, erklärte Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG, heute Morgen auf der Handelsblatt Konferenz in Düsseldorf. Als Motorenhersteller passe SOBEK perfekt ins Portfolio.
Die Kölner DEUTZ AG hat gestern „gegen Mitternacht“ die SOBEK übernommen. Das Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitenden entwickelt hochpräzise, energieeffiziente Elektroantriebe und ist insbesondere im Bereich Drohnentechnik tätig.
„Wir sind Motorenhersteller und sind natürlich auf der Suche nach solchen Feldern, die zu unserem Kern passen, aber in jeder Hinsicht auch spannend sind“, erklärte Schulte auf der Handelsblatt Konferenz ‚Wirtschaftsfaktor Rüstung’ in Düsseldorf. „Als wir dann Sobek als Übernahmekandidaten identifiziert haben, haben wir uns das sofort sehr ernsthaft angeschaut.“
SOBEK ist ein Nischenanbieter von Hochpräzisions-Elektromotoren und Steuergeräten, die sich schon vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs als Antriebssystemhersteller für kleinere Drohnen positioniert hat.
Für das laufende Geschäftsjahr wird bei SOBEK ein Umsatz im unteren bis mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet. Das Unternehmen arbeitet laut Schulte profitabel und erzielt zweistellige Margen. Als Kaufsumme wurde ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag genannt. Nach Schultes Ansicht bleibt das Segment der Drohnen zudem ein Wachstumsfeld, unabhängig vom weiteren Verlauf des russischen Angriffs auf die Ukraine.
DEUTZ AG und Rüstung
Offiziell ist es der erste Einstieg der Deutz AG in den Verteidigungsmarkt. Zuletzt hatten die Kölner mit dem Gedanken gespielt, die TKMS zu übernehmen. Dieses als sehr ambitioniert angesehene Vorhaben trug keine Früchte. Laut Schulte besteht seitens der Deutz AG spätestens seit 2022 die Absicht, im Rüstungsmarkt Fuß zu fassen.
Unter dem Radar ist man hier mit eigenen Produkten allerdings schon lange vertreten. „Wir haben das halt irgendwie gemacht“, sagte Schulte, „aber nicht so ernsthaft und vor allem haben wir nicht darüber gesprochen.“ Man habe sich ein Stück weit auch dafür geschämt, gab der CEO zu. „Das hat sich natürlich durch die Zeitenwende geändert“, so Schulte.
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