Donaustahl startet Drohnenmotor-Fertigung in Deutschland

Im Rahmen des Women in Defense Tech x BASED Resilience Exchange in München kündigte Stefan Thumann, CEO und Chefkonstrukteur der Donaustahl GmbH, an, in Deutschland neue Fertigungskapazitäten für Drohnenmotoren und Lichtwellenleiter aufzubauen. Die Ankündigung erfolgte in seiner Ignite Speech zum Auftakt der Veranstaltung und wurde von den Teilnehmern als industriepolitisches Signal gewertet – mit Blick auf die strategische Stärkung technologischer Souveränität im Rüstungssektor.

Der Donaustahl Gründer und CEO Stefan Thumann verkündet: Drohnenmotoren und Lichtwellenleiter werden zukünftig im neuen deutschen Werk hergestellt.
Der Donaustahl Gründer und CEO Stefan Thumann verkündet: Drohnenmotoren und Lichtwellenleiter werden zukünftig im neuen deutschen Werk hergestellt.
Foto: Connor Rehn

In der anschließenden Paneldiskussion wurde deutlich: Europas Abhängigkeit von globalen – insbesondere chinesischen – Lieferketten stellt eine zentrale Schwachstelle dar. Diese betrifft nicht nur wirtschaftliche Abläufe, sondern hat direkte sicherheitspolitische Implikationen für die Abschreckung sowie die militärische Einsatzbereitschaft.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag auf der strategischen Verwundbarkeit durch globale Lieferketten – insbesondere mit Blick auf kritische Rohstoffe. Die Diskussion nahm dabei inhaltlich Bezug auf das Strategiepapier „Readiness 2030“ (früher ReArm Europe), das gezielt vor einseitigen Abhängigkeiten warnt und unter anderem strategische Lagerhaltung, gemeinsame Beschaffung und technologische Substitution empfiehlt.

Donaustahl, zuletzt durch die Entwicklung der Maus-Plattform (DS-M-V1A1) in Erscheinung getreten, will mit dem angekündigten Fertigungsaufbau auf diese Herausforderungen reagieren. Laut Firmenangaben handelt es sich bei der Maus um ein modulares System für Loitering Munition, das von Donaustahl für verschiedene Einsatzszenarien konzipiert wurde. Erste Anwendungen erfolgten demnach während des Ukraine-Krieges.

Die Maus von Donaustahl mit verschiedenen möglichen Payloads.
Die Maus von Donaustahl mit verschiedenen möglichen Payloads.
Foto: CPM / Dorothee Frank

Dr. Stefan Steinicke, Referent beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), machte jedoch deutlich, dass schon der Aufbau von Vorräten in der Praxis mit erheblichen Hürden verbunden sei: Das chinesische Außenministerium gebe etwa bei seltenen Erden nur bestimmte, planmäßige Exportmengen frei – eine bewusste Maßnahme, um strukturelle Abhängigkeiten des Westens aufrechtzuerhalten. Als positives Beispiel nannte Steinicke Japans erfolgreiche Diversifizierungsstrategie, die nach dem diplomatischen Bruch mit China 2010 konsequent vorangetrieben wurde und heute als Modell für eine eigenständigere Rohstoffpolitik gilt.

In einem Punkt herrschte auf dem Panel breiter Konsens: Europa muss sich dem veränderten geopolitischen Tonfall anpassen – und gleichzeitig die eigene Gesellschaft stärker für diese Realität sensibilisieren. Ohne gesellschaftliches Verständnis und politische Rückendeckung werde es kaum möglich sein, die nötigen industriepolitischen und strategischen Schritte zu gehen, um langfristig handlungsfähig zu bleiben.

Mit der Konferenz in München boten Women in Defense Tech und BASED erneut einen Rahmen für den strukturierten Austausch zwischen sicherheitsrelevanten Akteuren. Im Mittelpunkt stand die Erkenntnis: Die Grundlage militärischer Handlungsfähigkeit liegt zunehmend in einer widerstandsfähigen industriellen Infrastruktur, getragen von einer funktionierenden, demokratischen Gesellschaft.

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