Im Norden: Startschuss für maritimes Innovations-Netzwerk

Mit dem Aufbau eines Innovationsnetzwerks für maritime Sicherheitstechnologien will Schleswig-Holstein die bis 2035 geplante Erneuerung der Flotte der Deutschen Marine vorantreiben und begleiten. Ministerpräsident Daniel Günther gab heute (24. September) in Kiel zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche sowie von Hochschulen und der Bundeswehr den symbolischen Startschuss für das neue Netzwerk im Norden mit der Bezeichnung „TechHUB SVI Nord“. 

Norden: In Kiel stellten die Projektpartner den neuen TechHUB SVI Nord vor.
In Kiel stellten die Projektpartner den neuen TechHUB SVI Nord vor.
Foto: Staatskanzlei in Kiel

„Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist die Sicherheit Europas massiv bedroht. Es müssen dringend alle technischen Kompetenzen für eine starke Verteidigung zu bündeln. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren“, sagte Günther. Schleswig-Holstein könne dazu mit seinen wehrtechnischen Betrieben, seinen findigen Start-Ups, seinen wassernahen Forschungseinrichtungen und Bundeswehreinrichtungen eine Menge in die Waagschale werfen – zugunsten der Marine, aber auch zugunsten der Wirtschaft.

Das vom Land mit 230.000 Euro jährlich geförderte und zunächst mit einer zusätzlichen Stelle bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WT.SH) angesiedelte Netzwerk versteht sich als norddeutsches Pendant zum bayerischen „TechHUB SVI“. Seit 2022 werden in Erding bei München vor allem neue Technologien mit Fokus auf  die Luft- und Raumfahrt getestet.

Der Norden schließt sich zusammen

„Wir wollen dieses Spektrum hier im Norden um den maritimen Bereich ergänzen, mit dem Fokus auf autonome Systeme und Sensorik“, so der Ministerpräsident. In Bayern wie in Schleswig-Holstein gehe es darum, dass die Bundeswehr sich des Know-how’s der Unternehmen bediene. Günther: „Nur durch eine konsequente Verknüpfung von Wissenschaft, Wirtschaft und Nutzern entstehen tragfähige Innovationen. Genau das ist unser Ziel.“

Nach den Worten von Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens gehe es dabei vor allem darum, dass die Bundeswehr von Produkten und Technologien aus der Wirtschaft profitiere, die sowohl zivil wie auch militärisch nutzbar seien – so genannte dual-use-Anwendungen. „Umgekehrt kann die Deutsche Marine den geschützten Raum des Innovationszentrums nutzen, um mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen, die nach den besten Lösungen zu suchen“, so Carstens.

Das Umfeld dazu sei in Schleswig-Holstein ideal – vom U-Boot-Spezialisten TKMS über die Hochschulen und das Helmholtz-Forschungszentrum Geomar bis hin zu der für Schiffe und Marinewaffen zuständigen Wehrtechnischen Dienststelle WTD 71.

Sowohl die WTD 71, als auch die Fachhochschule Kiel, die Innovation GmbH der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das Wissenschaftszentrum Kiel, Forschungsinstitute sowie Branchenvertreter aus Industrie und Wirtschaftsförderung sagten ihre Unterstützung des Netzwerks heute im Rahmen eines „Letter of Intent“ zu.

Flottillenadmiral Christian Walter Meyer, Kommandeur der Einsatzflotte 1 der Deutschen Marine in Kiel, sagte: „Wir befinden uns in einem Stresstest unserer Wehrhaftigkeit. Die Kieler Einsatzflottille hat deshalb das Ziel, zur Abschreckungsfähigkeit und Verteidigungsbereitschaft beizutragen – und das schnell. Zeit ist der kritische Faktor. Der TechHub kann uns dabei wesentlich helfen und vor allem die Innovationskraft von Forschung und Wirtschaft in die Entwicklungen einbringen. Ich bin deshalb überzeugt, dass das Land mit dem TechHub eine richtige und wichtige Initiative ergreift.“    .

„Der Ausbau ziviler und verteidigungstechnischer Zusammenarbeit kann das Innovationspotenzial im Land enorm steigern – gerade in einem hoch spezialisierten Bereich wie der maritimen Sicherheit. Unter Berücksichtigung der Wissenschaftsfreiheit bringen wir uns gerne mit unserer ausgeprägten Anwendungsexpertise ein“, so der Präsident der Fachhochschule Kiel, Professor Björn Christensen.

Maritimes Innovations-Netzwerk als Impulsgeber

Nach den Worten von Mark Siever von German Naval Yards, Projektmanager für Waffeneinsatzsysteme, sei die maritime Verteidigungsindustrie in Schleswig-Holstein überproportional stark vertreten. „Mit dem TechHUB SVI Nord bündeln wir diese Kräfte und entwickeln Technologien bis zur Marktreife – für ein Silicon Valley maritimer Verteidigungstechnologien, das auch überregionalen Partnern offensteht“, sagte Siever.

Schleswig-Holsteins Maritimer Koordinator Andreas Burmester sieht durch das Netzwerk vor allem die Rolle des Landes als Impulsgeber für maritime Sicherheits- und Verteidigungstechnologien gestärkt: „Der TechHUB kann beispielhaft zeigen, wie wir Innovation, Standortentwicklung und sicherheitspolitische Verantwortung erfolgreich zusammenführen.“

Dabei verfolge das Land einen klaren Ansatz: Neben Technologieentwicklung und -transfer sollen auch geeignete Test- und Erprobungsräume, neue Fördermechanismen sowie rechtlich-regulatorische und gesellschaftliche Aspekte aktiv mitgestaltet werden. „Schleswig-Holstein wird damit zur Keimzelle eines Innovationsraums mit nationaler Ausstrahlung“, so Burmester.

Dem Netzwerk sind bislang folgende Firmen, Hochschulen und Institutionen beigetreten:

  1.      Anschütz GmbH
  2.      Bayern Innovativ GmbH
  3.      CAU – Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  4.      CAU Innovations GmbH
  5.      FH Kiel – Fachhochschule Kiel
  6.      FEZ – Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH
  7.      GERMAN NAVAL YARDS Kiel GmbH
  8.      IHK SH – Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein
  9.      KiWi – Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH
  10.    Landesregierung Schleswig-Holstein
  11.    Rheinmetall Electronics GmbH
  12.    TKMS
  13.    VdW.SH – Verband der Wirtschaftsförderungen SH e.V. c/o KiWi GmbH Schleswig-Holstein e. V.
  14.    Wissenschaftszentrum Kiel GmbH
  15.    Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH)

beabsichtigt:

  1.    WTD 71 – Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung
  2.    Helmholtz-Zentrum GEOMAR

 

Quelle: Staatskanzlei Schleswig-Holstein

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