Dänemark schließt sich dem Kreis jener europäischen Länder an, die auf ein bodengebundenes Luftverteidigungssystem der IRIS-T-Familie von Diehl Defence setzen, um die eigene Luftverteidigung stärken zu können. Die Beschaffung erfolgt in Zusammenhang mit der European Sky Shield Initiative (ESSI) und schließt eine wichtige Fähigkeitslücke im Schutz vor Luftbedrohungen des skandinavischen Landes.
Das dänische Verteidigungsministerium hat sich für das bodengebundene Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM (Surface Launched Medium Range) von Diehl Defence entschieden.
Ein entsprechender Vertrag über eine Feuereinheit wurde gestern von Ralph Herzog, Vizepräsident des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und Helmut Rauch, CEO von Diehl Defence, unterzeichnet. Die dänische Beschaffungsbehörde DALO hatte dem BAAINBw zuvor die Vollmacht zur Vertragsunterzeichnung erteilt, um die eigene Luftverteidigung stärken zu können.
„Es erfüllt uns mit Stolz“, erklärte Rauch, „Dänemark als einen weiteren IRIS-T SLM Kunden gewonnen zu haben und die dänischen Streitkräfte in ihren Missionen zum Schutze der dänischen Bevölkerung unterstützen zu dürfen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und darüber, Europa ein Stück sicherer zu machen.“
Schutz für Bevölkerung, Streitkräfte und Infrastruktur
Das einsatzerprobte System IRIS-T SLM soll die dänische Luftverteidigung stärken. Konkret werden Bevölkerung, militärische Einrichtungen und kritische Infrastrukturen gegen Bedrohungen durch Flugzeuge, Marschflugkörper und Drohnen abgesichert.
Das System bietet eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern und eine Einsatzhöhe von bis zu 20 Kilometern. Es besteht aus Startgeräten, Radar, Gefechtsstand und unterstützender Logistik – darunter Werkstatt- und Nachladefahrzeuge. Besondere Stärken sind die 360°-Abdeckung, hohe Mobilität und die Fähigkeit zur gleichzeitigen Bekämpfung mehrerer Ziele bei geringem Personalaufwand.
Teil von ESSI – Luftverteidigung stärken
Dänemark beschafft das System über den Standardvertrag der European Sky Shield Initiative (ESSI), der eine beschleunigte und unbürokratische Umsetzung ermöglicht. Damit ist Dänemark das achte ESSI-Land, das sich innerhalb von kurzer Zeit für IRIS-T SLM entscheidet.
Nach dem IRIS-T-Heimatland Deutschland, den baltischen Staaten Estland und Lettland, sowie Slowenien, Bulgarien, Schweden und dem jüngsten Mitglied Schweiz will auch Dänemark seine Luftverteidigung stärken. Die wachsende Zahl an IRIS-T-Nutzern ermöglicht gemeinsame Übungen, Schulungen und abgestimmte Logistikkonzepte.
Weltweite Verbreitung der IRIS-T-Familie
Die IRIS-T-Systemfamilie findet nicht nur in Dänemark, sondern weltweit wachsende Verbreitung. 21 Nutzerstaaten gehören bisher dazu, teilweise auch als reine Nutzer des ursprünglichen Luft-Luft-Lenkflugkörpers IRIS-T (Infra Red Imaging System Tail).
Die Systeme für Bodengebundene Luftverteidigung mit unterschiedlichen Reichweiten – IRIS-T SLS, SLM und SLX – werden neben den ESSI-Nutzern auch von Ländern wie Ägypten (16 zugesagte Feuereinheiten) und der Ukraine (bisher 24 Systeme) genutzt. Besonders in der Ukraine soll sich das System unter realen Gefechtsbedingungen als hochpräzise und zuverlässig erwiesen haben.
Ein weiterer Vorteil für europäische Nutzer, um die Luftverteidigung stärken zu können, liegt in den Lieferketten. Die Fertigung des Systems und der Raketen erfolgt in Deutschland. Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit in geopolitisch unsicheren Zeiten sind damit auch für die europäischen Partner wie Dänemark gesichert. Robuste europäische Lieferketten zeigen in diesem Beispiel die strategische Bedeutung der engen europäischen Rüstungskooperation.
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