Mit Transparenten und Parolen haben am heute Nachmittag rund 250 Aktivisten den Weg von ihrem Protestcamp in Köln nach Meerbusch (nähe Düsseldorf) auf sich genommen. Dort wollten sie eigentlich vor der Haustür von Rheinmetall-Chef Armin Papperger demonstrieren. Zum Protest rief das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ auf, welches Waffenexporte kritisiert und generell Abrüstung fordert.
Etwa 200 Teilnehmende waren am Donnerstagmittag zu einer Demonstration gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall angekündigt. Ein Sprecher der Polizei Neuss gab gegenüber Defence Network an, dass geschätzt 250 Personen erschienen.
Unter dem Motto „Für Frieden und Abrüstung“ zog der Protestzug durch die Straßen bis in die Nähe des Hauses von Vorstandschef Armin Papperger. Die Veranstalter wollten damit nach eigenen Worten auf die Rolle Rheinmetalls in weltweiten Konflikten aufmerksam machen.
Auf Transparenten waren Sprüche wie „Im Sudan beliefere ich beide Kriegsparteien“ oder „Krieg beginnt bei mir“ zu lesen. Auf einem Banner wurde auch die Schließung von Elbit Systems gefordert.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Von einigen Ordnungsrufen abgesehen blieb es allerdings ruhig. Gegenüber Defence Network erklärte eine Sprecherin der Polizei Neuss, dass man keine Informationen über Gewaltbereitschaft unter den Demonstrierenden hätte. Die Kleidung der Protestierenden wies oftmals Verbindungen zu Palästina auf. So wurde auch gefordert, Israel nicht mit Waffen zu beliefern.
Protest nur im Viertel, nicht vor der Haustür
Zwar durften die Demonstrierenden in die Straße einziehen, in der Papperger wohnt, ein direktes Vordringen bis vor sein Haus wurde jedoch untersagt. Laut der Einschätzung von Defence Network vor Ort verlief die Kundgebung überwiegend friedlich.
Nachdem der Protestzug bis an die Straßenecke in der Nähe von Pappergers Anwesen gezogen war, skandierte er für wenige Minuten Parolen, man solle Rheinmetall entwaffnen, und zog dann wieder friedlich ab.
Mit der Aktion wollte das Bündnis nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen Waffenexporte setzen und eine breitere Debatte über die deutsche Rüstungsindustrie anstoßen. Rheinmetall selbst hatte im Vorfeld keine Stellungnahme zu dem Protest abgegeben. Bereits in den vergangenen Jahren war es mehrfach zu Demonstrationen gegen den Konzern gekommen. Den Vorstandschef direkt zu Hause aufsuchen zu wollen, war jedoch ein Novum.
Ob Papperger überhaupt zu Hause war, wurde derweil nicht bekannt. Gestern hatte er noch zusammen mit Verteidigungsminister Boris Pistorius eine neue Munitionsfabrik in Unterlüß eröffnet.
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