Die Bundeswehr investiert in hochmobile Sanitätseinrichtungen von Rheinmetall: Im Rahmen eines Großauftrags über mehr als 300 Millionen Euro sollen ab 2029 neue Role-2B-Systeme geliefert, die lebensrettende Notfallchirurgie direkt in Frontnähe ermöglichen. Das erste System soll die Einsatzbereitschaft der Litauen-Brigade stärken und modernste militärische Medizintechnik direkt an einer möglichen Front bieten.
Rheinmetall hat vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Auftrag erhalten, geschützte Sanitätseinrichtungen der Ebene NATO Role 2B an die deutschen Streitkräfte zu liefern. Der bereits im September 2025 geschlossene Rahmenvertrag hat einen Wert von über 300 Millionen Euro im ersten Abruf und läuft bis 2040.
Die Umsetzung erfolgt durch die Rheinmetall Project Solutions GmbH, die sich auf komplexe logistische und medizinische Systeme spezialisiert hat. Die Rheinmetall-Tochter hat vor zwei Jahren bereits den Auftrag zur Lieferung modularer Sanitätseinrichtungen (MSE) für die Bundeswehr erhalten. Diese sind Teil der 120 ebenfalls von Rheinmetall zu liefernden, teils geschützten, teils ungeschützten Rettungsstationen.
Mobile Sanitätseinrichtungen für Litauen
Die jetzt neu bestellten mobilen Sanitätseinrichtungen sollen vor allem in der deutschen Brigade in Litauen eingesetzt werden und ermöglichen erstmals eine intensivmedizinische Versorgung direkt in Gefechtsnähe. Jede Role-2B-Einheit besteht aus elf geschützten Fahrzeugen, ausgestattet mit Multifunktionscontainern, die als Operations-, Behandlungs- und Überwachungseinheiten dienen.
Zum Einsatz kommen hier militärische HX-Lkw von Rheinmetall MAN Military Vehicles, die durch hohe Geländegängigkeit, Zuverlässigkeit und ballistischen Schutz überzeugen. Durch den modularen Aufbau können die geschützten Sanitätseinrichtungen schnell verlegt, aufgebaut und einsatzbereit gemacht werden.
Fähigkeitslücke im Sanitätsdienst schließen
Das System soll eine entscheidende Fähigkeitslücke in der sanitätsdienstlichen Unterstützung der Bundeswehr schließen und ermöglicht eine sofortige Versorgung von Schwerstverletzten im Einsatzgebiet. „Damit können wir unseren Soldaten vor Ort die bestmögliche medizinische Versorgung zukommen lassen“, erklärte Dr. Deniz Akitürk, Geschäftsführer der Rheinmetall Project Solutions GmbH.
Der Auftrag gilt als wichtiger Meilenstein für die Modernisierung der Sanitätsdienste der Bundeswehr. Mit den hochmobilen Role-2B-Systemen wird die medizinische Versorgung der Landstreitkräfte an die Erfordernisse moderner Landes- und Bündnisverteidigung angepasst. In der NATO verfügt derzeit kein anderes Mitgliedsland über ein vergleichbares, geschütztes System dieser Art.
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