Russland sucht den Stützpunkt im Mittelmeer

Nach dem Regimewechsel in Syrien verließen russische Kriegsschiffe und U-Boote gezwungenermaßen das Mittelmeer. Doch nun sollen sie zurückkehren. Russland hat hierfür seine Bemühungen um die Wiederherstellung seiner Marinepräsenz im Mittelmeerraum wieder aufgenommen.

Der Raketenkreuzer Warjag der Marine Russlands.
Der Raketenkreuzer Warjag der russischen Marine.
Foto: U.S. Coast Guard/Pamela J. Manns

Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verließ die russische Marine ihren Stützpunkt im syrischen Hafen Tartus, der zu dem Zeitpunkt Russlands einziger Marinestützpunkt im Mittelmeer war.

Israelischen Quellen zufolge hat Russland nun Kommunikationskanäle mit der neuen syrischen Führung eröffnet, um zu versuchen, einen erneuten Zugang zu Tartus und dem Luftwaffenstützpunkt Khmeimim zu erhalten, ist selbst zu Einschränkungen in der Nutzung bereit. Doch die Zukunft dieser Einrichtungen bleibt ungewiss.

Ohne Tartus verliert Russland seinen einzigen zuverlässigen Logistik- und Nachschubknotenpunkt im Mittelmeer, was seine Möglichkeiten, Marineoperationen in der Region aufrechtzuerhalten, erheblich einschränkt. Dieser Verlust mindert Russlands Einfluss im Nahen Osten und seine Fähigkeit, die Vorherrschaft der NATO im Mittelmeer in Frage zu stellen.

Mögliche alternative Stützpunkte in Ländern wie Libyen oder Algerien gelten als politisch brisant und logistisch unterlegen, sodass es unwahrscheinlich ist, dass Russland in naher Zukunft eine ähnliche Präsenz im Mittelmeerraum wiederherstellen kann.

Die russische Mittelmeer-Taskforce, die zuvor zur Abschreckung, Aufklärung und Unterstützung von Verbündeten eingesetzt wurde, musste verkleinert oder abgezogen werden, wodurch Russlands Fähigkeit, Macht auszuüben und in regionale Angelegenheiten einzugreifen, eingeschränkt wurde.

Vizeadmiral a.D. Eliezer Marum, ehemaliger Kommandeur der israelischen Marine, erklärte gegenüber Defence Network, dass die russische Marine viele Jahre lang im Mittelmeer präsent war.

„Die russische Marine hatte einen eigenen Hafen im Hafen von Tartus. Dies ermöglichte es Russland, eine permanente Marinepräsenz in der sogenannten „heißen See“ aufrechtzuerhalten“, so Vizeadmiral a.D. Marum. „Das neue syrische Regime hat die Russen nicht aufgefordert, den Hafen zu verlassen, aber die neue Realität in Syrien hat ihre Entscheidung beeinflusst.“

Marum fügte hinzu, dass die russischen Streitkräfte wahrscheinlich versuchen werden, ihre Präsenz in Syrien wieder aufzubauen, auch in Tartus. „Syrien befindet sich derzeit in Verhandlungen mit der Türkei und Israel, was zu einer neuen Situation in diesem Land führen wird. Die Russen werden sich an die neue Situation anpassen müssen, die sich dramatisch von der völligen Freiheit unterscheiden wird, die sie unter dem alten Regime genossen haben.“

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Verwendete Schlagwörter

RusslandSyrien