Der neue Schützenpanzer für die Mittleren Kräfte – ein Boxer mit Puma-Gefechtsturm – soll den Namen „Schakal“ tragen. Das will loyal, das Magazin des Reservistenverbandes, vom Verteidigungsministerium erfahren haben. Das Rüstungsprojekt RCT30 steht zudem auf der Liste jener 25-Millionen-Vorlagen, die noch 2025 im Parlament beschlossen werden sollen – geplant war dies schon im vergangenen Jahr.
Die Bundeswehr will ihren Fuhrpark um eine neue Schützenpanzerversion erweitern: Der Boxer mit dem Puma-Gefechtsturm RCT30 soll nach Angaben von loyal künftig als „Schakal“ in die Truppe eingeführt werden. Das Konzept verbindet die modulare Boxer-Plattform mit der Feuerkraft des Puma, um die Fähigkeiten der Mittleren Kräfte auszubauen.
RCT30 für die Mittleren Kräfte
Der RCT30 gilt als zentrales Projekt für die Modernisierung der Bundeswehr. Mit ihm soll eine Lücke zwischen leichten Radfahrzeugen und schweren Kettenpanzern geschlossen werden. Die Kombination aus Mobilität, Schutz und Feuerkraft soll besonders für die flexiblen und schnellen Einsatzszenarien der Mittleren Kräfte geeignet sein.
Diese sind ein Kernbestandteil des neuen Fähigkeitsprofils der Bundeswehr. Sie sollen schnell verlegbar sein und dennoch über genügend Schlagkraft verfügen, um in komplexen Lagen zu bestehen. Mit dem „Schakal“ soll die Truppe ein Fahrzeug erhalten, das auf moderne Bedrohungen zugeschnitten ist und zugleich auf bewährte Komponenten der deutschen Rüstungsindustrie setzt.
Der Boxer RCT30 ist mit modernen Sicht- und Erkennungssystemen ausgestattet. Sein Turm ist fernbedienbar, vollstabilisiert und erlaubt eine 360-Grad-Rundumsicht, Zielerkennung und -identifizierung auf große Entfernungen. Der Schütze kann auch während der Fahrt präzise feuern, die Hauptbewaffnung ist eine airburstfähige automatische 30-mm-Kanone mit zwei Munitionssorten via Doppelgurtzuführung. Bis zu 200 Schuss für die Hauptwaffe können mitgeführt werden. Das Fahrzeug bietet Platz für sechs bis sieben Infanteristen, je nach Vorgabe.
„Schakal“ zu klein für die mittleren Kräfte?
Die Namensgebung – sollte sie so stimmen – verwundert: Denn als Schakale werden mehrere Wildhunde bezeichnet, die deutlich kleiner und schmaler als Wölfe sind. Auch wenn die Mittleren Kräfte eben nicht mit den ganz großen Raubtieren Leopard, Panther und Puma mitlaufen wollen, könnte der „Schakal“ (wenngleich Vertreter der Gattung Canis) für einen Schützenpanzer mit Großkatzen-Turm doch zu klein sein.
Auch bei einem anderen aktuellen Beschaffungsprojekt der Bundeswehr gibt es Zweifel am Namen. Der neue Spähpanzer solle zunächst Korsak (ein Wüstenfuchs) genannt werden. Doch von diesem Namen ist seit geraumer Zeit nichts mehr zu hören. Wäre hier „Schakal“ nicht besser gewählt als „Spähfahrzeug Next Generation“?
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