Schiebel präsentiert bewaffnete Camcopter S-101 und S-301

Mit den Modellen S-101 und S-301 erweitert Schiebel seine Camcopter-Familie erstmals um bewaffnungsfähige Drehflügler. Die beiden UAV-Systeme sollen Streitkräften weltweit mehr Flexibilität und Schlagkraft bieten. Für die beiden Modelle wurde eigens eine neue Firma gegründet: die Schiebel Defence GmbH.

Schiebel zeiugte jüngst seine unbemannten Helikopter in neuen, bewaffneten Versionen: S-101 (l.) und S-301.
Schiebel zeiugte jüngst seine unbemannten Helikopter in neuen, bewaffneten Versionen: S-101 (l.) und S-301.
Illustration: Schiebel

Das 1951 in Wien als Kleinelektrohersteller gegründete Unternehmen bietet heute sowohl Minensuchgeräte, als auch unbemannte Luftfahrzeuge an. In letzterem Segment legt Schiebel jetzt mit bewaffnetem Gerät nach, um ebenfalls vom größer werdenden Defence-Markt zu profitieren.

Konkret vorgestellt wurden auf der DSEI in London die beiden unbemannten Helikopter S-101 und S-301. Die Drehflügler basieren auf den bereits vorhandenen Plattformen S-100 und S-300, die insbesondere bei vielen Marinen im Einsatz sind – darunter auch die Vereinigten Arabischen Emirate und China.

Die neu vorgestellten Versionen mit der Eins am Ende implementieren unterschiedliche Waffensysteme. Laut Schiebel kombinieren die Systeme präzise Waffeneinsätze mit den Vorteilen eines kompakten, schiffstauglichen Rotary-Wing-UAV.

S-101 als Helicopter-Wingman

Der S-101 richtet sich an Nutzer, die ein leichtes, wendiges System mit moderater Bewaffnung und langen Flugdauern benötigen. Mit rund 200 Kilogramm maximalem Startgewicht, 50 Kilogramm Nutzlast und sechs bis zehn Stunden Flugdauer ist er vor allem für Küstenüberwachung, Aufklärung und gezielte Feuerunterstützung interessant.

Hier käme beispielsweise Manned Unmanned Teaming (MUM-T) infrage, bei dem Kampfhubschrauber durch weitere waffentragende UAVs begleitet werden. Der S-101 könnte hierzu bis zu zwei leichte Lenkflugkörper tragen.

S-301 – der große Bruder

Der S-301 ist deutlich größer und für längere Missionen mit mehr Feuerkraft ausgelegt. Bei 660 Kilogramm Startgewicht kann er bis zu 250 Kilogramm Nutzlast aufnehmen. Mit geringer Beladung sind bis zu 24 Stunden Flugdauer möglich. Diese werden allerdings nur durch einen Zusatztank erreicht, was wiederum detulich zu Lasten der mitgeführten Nutzlast für Bewaffnung und Sensoren geht.

Er kann zwei Mehrfachraketenwerfer für jeweils fünf 70-mm-Flugkörper tragen und soll sich nach Angaben des Herstellers besonders für maritime Einsätze oder Operationen in schwer zugänglichen Gebieten eignen.

Merkmal Camcopter S-101 Camcopter S-301
Länge 3,11 m 4,08 m
Max. Startgewicht 200 kg 660 kg
Nutzlast 50 kg 50 bis 340 kg (mit und ohne Zusatztank)
Flugdauer 5 bis 10 h 6 bis 24 h (mit und ohne Zusatztank)
Geschwindigkeit 200 km/h 220 km/h

Die von Schiebel in London vorgestellte und oben aufgegriffene Bewaffnung gilt hier allerdings nur der Anschaung. Laut Hersteller sind etwaige Nutzer sehr flexibel in der Bewaffnung, sofern maximale Abfluggewichte beachtet werden.

Schiebel nicht allein am Markt

Im Marktvergleich stehen die Camcopter-Drohnen unter anderem Systemen wie der US-amerikanischen MQ-8C Fire Scout gegenüber, die ebenfalls für den Einsatz von Schiffen ausgelegt ist. Auch Airbus bietet mit der (deutlich größeren) MQ-72C eine ähnliche Plattform, die bisher allerdings unbewaffnet ist und der unbemannten Logistik dienen soll.

Mit S-101 und S-301 und der dafür erfolgten Gründung eines eigenen Unternehmens – Schiebel Defence GmbH –  beweisen die Österreicher allerdings den eigenen Anspruch, Drehflügler-UAVs nicht nur für Aufklärung, sondern auch für offensive Operationen verfügbar zu machen. Die Bewaffnung macht die Camcopter-Familie für militärische Anwender noch attraktiver, die ein vielseitiges, schiffstaugliches System mit präziser Schlagkraft suchen – auch über maritime Einsätze hinaus.

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