Die Schweizer Armee erweitert ihren Schutz für militärische Einrichtungen: Nach erfolgreichen Feldtests zur Abwehr von Kleinstdrohnen wurden durch das Beschaffungsamt armasuisse mobile Abwehrsysteme in Auftrag gegeben. Bei Bedarf soll die schweizer Armee auch zivile Stellen gegen Minidrohnen unterstützen können.
Die Armee der Schweiz hat bekannt gegeben, dass sie das Bundesamt für Rüstung armasuisse mit der Beschaffung teilmobiler Drohnenabwehrsysteme beauftragt hat. Diese Systeme sollen vor allem militärische Infrastrukturen besser gegen Angriffe durch Minidrohnen schützen.
Die neuen Systeme sind so ausgelegt, dass sie mit vertretbarem Aufwand verlegt und eingesetzt werden können – eine wichtige Anforderung für Situationen, in denen schnelle Reaktionen nötig sind. In Feldtests hatte man zuvor den Nachweis erbracht, dass die getesteten Systeme Drohnen zuverlässig erkennen und abwehren können.
Drohnenabwehr: Feldversuche bringen Gewissheit
Diese Tests fanden in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Flugsicherungsbehörde Skyguard im Juni 2025 auf dem Flugplatz Meiringen statt. „Wir machen Feldversuche, um drei Aspekte anzuschauen“, erläuterte Stabsadjutant Maximiliaan Vermaat, DRV, Leiter Feldversuch, „die Anwendertauglichkeit, die Technik und die Prozesse.“
„Es geht darum, dass unsere Milizarmee am Schluss befähigt wird, auch mit dieser neuen Technologie und dem neuen Können dieser Systeme umzugehen“, stellte Divisionär Stephan Christen, Stellvertreter Chef Kommando Operationen klar. „Sei das, sie zu bekämpfen, aber auch zu nutzen als Sensor für unsere Aufträge, die wir heute aber auch morgen zu erfüllen haben.“
Denn diese Technologie der Luftverteidigung gegen Minidrohnen soll später nicht nur militärisch genutzt werden: Bei Unterstützungseinsätzen soll die Armee zivilen Behörden zur Seite stehen können. Damit kann der Drohnenabwehrschutz auch in kritischen zivilen Szenarien zum Tragen kommen.
Mit dieser Beschaffung reagiert die Schweiz auf die wachsende Drohnenbedrohung im Umfeld militärischer Anlagen und setzt auf flexible, modulare Lösungen, um in einem zunehmend komplexen Gefahrenumfeld gewappnet zu sein.
Nicht nur Abwehr: Schweiz beschafft auch Minidrohnen
Zusätzlich und unabhängig von der Beschaffung von Systemen zur Drohnenabwehr gab die armasuisse auch die Abschlüsse von drei Rahmenverträgen bekannt. Mit diesen soll die Armee im Wert von 108 Millionen Franken Minidrohnen und entsprechendes Zubehör zu beschaffen.
Die kleinen Drohnen sollen sowohl zu Übungszwecken gekauft werden als auch die Aufklärungsfähigkeiten der Schweizer verbessern. Auch eine Bewaffnung von Drohnen ist in der Schweiz geplant.
Kommandant Heer, Divisionär Benedikt Roos erklärte: „Wir wollen Drohnen nicht nur als Sensor einsetzen, sondern in Zukunft auch aktiv, damit wir eine Wirkung in einem Ziel erreichen können. Wir wollen aber gleichzeitig unsere eigenen Fahrzeuge und vor allem unsere Soldatinnen und Soldaten schützen können.“
Deshalb würden auf die bereits erfolgten Feldversuche auf einem Flugplatz auch welche bei einem Panzerabwehrbataillon und bei den Spezialkräften folgen. So will die Schweizer Armee die möglichst beste Lösung zur Drohnenabwehr finden.
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