SSW40 – Die neue Squad Support Weapon für die Bundeswehr

Gestern informierte Rheinmetall über seine neue Squad Support Weapon SSW40, welche das Unternehmen für Anforderungen der Bundeswehr entwickelte. Es handelt sich bei der SSW40 laut dem Unternehmen um den weltweit ersten automatischen, magazingeladenen, schultergeschossenen Granatwerfer für 40mm-Munition.

Die neue Squad Support Weapon SSW40 wurde von Rheinmetall für den Bedarf der Bundeswehr entwickelt.
Die neue Squad Support Weapon SSW40 wurde von Rheinmetall für den Bedarf der Bundeswehr entwickelt.
Foto: Rheinmetall

Die Squad Support Weapon SSW40 ähnelt in der Haptik, dem Gewicht und den Maßen einem Sturmgewehr, kann dabei allerdings verschiedene 40mm Munition verschießen. So lässt sie sich aktuell bereits mit folgenden Munitionstypen nutzen:

  • HE Fragmentation (HEFRAG)
  • Anti-Tank (HEDP)
  • Door Breaching (HEBE)
  • Air Burst (HEAB)
  • Training (TPM, TPM-T)
  • Illumination / Nebel
  • Sound & Flash sowie Reizstoffmunition (CS)
Fähigkeitslücke der Bundeswehr

Mit der SSW40 könnte die Bundeswehr die Fähigkeitslücke im Bereich zwischen etwa 400 und 1.000 Metern schließen. Die aktuell vorhandenen Waffen der Infanteristen sind dabei entweder in der Reichweite oder der Effektivität bzw. Endvelozität nicht ausreichend für den sich auch aus dem Ukraine-Krieg abzeichnenden Bedarf der Streitkräfte.

Die neue Squad Support Weapon schließt nicht nur diese Fähigkeitslücken, sondern kann mit den verschiedenen genannten Munitionstypen zudem durch die Soldaten situationsbedingt angepasst werden. Der Magazinwechsel ist überaus schnell durchführbar. Die Schnittstellen an der Squad Support Weapon erlauben die Aufnahme von Laser-Licht-Modulen, Feuerleitvisieren sowie IR-Programmierern für Luftsprengpunktmunition. Auch lässt sich die SSW40 auf Fahrzeuglafetten oder Feldlafetten integrieren.

Das gesamte System ist wartungsarm ausgelegt. Der Soldat muss nur Dreck oder Staub entfernen, mehr nicht. Es ist beispielsweise auch nicht vorgesehen, dass der Nutzer die Waffe ölt, da das System selber mit Öl gekapselt ist.

Infanteriewaffe: Dank der Vielzahl an Munitionstypen lässt sich die SSW40 flexibel an den Einsatz anpassen.
Dank der Vielzahl an Munitionstypen lässt sich die SSW40 flexibel an den Einsatz anpassen.
Foto: Rheinmetall

Durch ein rückstoßreduzierendes und selbstregulierendes Rücklaufsystem kann die SSW40 neben allen verfügbaren 40mm Low Velocity (LV) Munitionssorten vor allem auch die neue Rheinmetall 40mm Medium Velocity (MV) Munition verschießen. Die neue MV-Munition hat dabei eine deutlich erhöhte Geschwindigkeit und eine flache Flugkurve, wodurch sich Ziele schneller bekämpfen lassen und sich die effektive Reichweite des Systems auf 900 Meter erhöht.

Vorerst ist die Waffe als semi-auto ausgelegt, kann aber – wenn sie beispielsweise auf einem Ringmount verwendet wird – auch als Vollautomat eingesetzt werden. Hierfür ist ein Autofeeder erforderlich, der sich allerdings bereits bei Rheinmetall in der Entwicklung befindet.

Erste Testschießen der SSW40 wurden Anfang 2024 erfolgreich durchgeführt. Die Markteinführung mit Serienproduktion soll noch in diesem Jahr starten. Ab dann verfügt ein nicht näher benannter NATO-Kunde über die neue Fähigkeit, mit einer relativ leichten und überaus flexiblen Waffe auch gegen leicht gepanzerte Ziele bis 30 Tonnen effektiv wirken zu können. Und gleichzeitig dank der breiten wählbaren Palette an weiteren Munitionstypen in sehr vielen verschiedenen Einsatzszenaren erfolgreich zu bestehen.

Die Bundeswehr hat die SSW40 zwar noch nicht unter Vertrag genommen, aber dies wird in naher Zukunft erwartet. Schließlich flossen ihre Anforderungen bereits in die Entwicklung der Waffe ein.

Technische Daten der SSW40

Breite: 70 mm

Länge: 800 mm

Höhe mit 5-Schuss-Magazin: 400 mm

Gewicht (leer): 4.000 g

Schuss pro Minute (RPM): 300

Reichweite mit 40mm LV-Munition: 400 m

Reichweite mit 40mm HV-Munition: 900 m

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Verwendete Schlagwörter

GranatwerferHeerInfanterist
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